Vier Generationen seit 1908
Die erste Generation - Alois Gabriel, der Ā«Metzger GabrielĀ»
Im April 1908 wurde die erst kurz vorher erstellte Metzgerei in Wolfenschiessen bereits zum zweiten Mal zum Kauf angeboten. Während es den damaligen Besitzern offenbar nicht gelang im Metzgereigeschäft Fuss zu fassen, betrieb Alois Gabriel zur gleichen Zeit auf seinem Altzeller Bauernhof Grossloh erfolgreich sein kleines Schlachthaus und war als beliebter Kundenmetzger unterwegs. Kurzerhand entschloss sich der 36-Jährige die Dorfmetzgerei – im Tausch gegen seinen Bergbauernhof – zu erwerben.
1910 heiratete er Ida Niederberger, eine Tochter des bekannten Dallenwiler Seilbahn-Pioniers Remigi Niederberger. Sie war ihm zeitlebens eine grosse Stütze. Der umtriebige Metzger Gabriel begann schon bald seinen Betrieb auszuweiten. Bereits 1912 realisierte er einen Zusatzbau, den er vorerst für die Unterbringung seiner Fuhrwerke, aber schon in den 20er-Jahren als Autogarage benutzte. Weil er weder seinen «Bergmann mit Ladebrücke», noch seinen «Stoewer», selbst fahren konnte, stellte er kurzerhand zwei Chauffeure ein. Nach dem Kauf des angrenzenden Gutshofs Eyacher wurde 1920 der ganze Betrieb erstmals als «Einzelfirma Alois Gabriel mit Metzgerei, Charcuterie, Viehhandel und Landwirtschaft» im Nidwaldner Handelsregister eingetragen.
Alois Gabriel, der engagierte und mutige Geschäftsmann, kaufte später zahlreiche weitere Objekte in der Umgebung. Er starb 1938 ganz unerwartet und hinterliess seine Frau Ida und acht Kinder, darunter seinen jüngsten Sohn Adolf.
Die zweite Generation - Adolf Gabriel
Adolf Gabriel war 22 Jahre alt, als sein Vater starb. Er war der einzige der drei Söhne mit abgeschlossener Metzgerlehre. Obwohl er der jüngste von ihnen war, konnte er die Metzgerei und das Haus übernehmen. Die anderen beiden Söhne übernahmen den Landwirtschaftsbetrieb Eyacher und alle weiteren Liegenschaften.
Adolf heiratete 1944 Anna Barmettler. 1945 gründete er die Einzelfirma Adolf Gabriel-Barmettler, renovierte die Liegenschaft und baute ein Ladenlokal an. Er war etwas bedachter und vorsichtiger als sein Vater und wollte das Geschäft, zusammen mit seiner tüchtigen Frau, in wohlüberlegten Schritten gesund und moderat wachsen lassen. In den darauffolgenden Jahren vergrösserte er das Haus und modernisierte den Maschinenpark und die Laden- und Schlachthauseinrichtung der Metzgerei.
1967 plante er den Um- und Anbau des Schlachthauses, was er aber leider nicht mehr realisieren konnte. 1968 starb Adolf Gabriel mit nur 52 Jahren. Er hinterliess seine Frau Anna und neun Kinder, darunter Walter, der seine Nachfolge antreten sollte.
Die dritte Generation - Walter Gabriel
Walter Gabriel hatte kaum die Metzgerlehre beendet, als sein Vater starb. Mit nur 20 Jahren stand er vor der grossen Verantwortung den elterlichen Betrieb zu übernehmen. Er wurde von seiner Mutter, seinen Schwestern sowie langjährigen Mitarbeitern unterstützt. 1977 heiratete er Heidi Kempf, die ihm nun tatkräftig zur Seite stand. Walter, der ganz offensichtlich den Geschäftssinn und den Unternehmergeist seines Grossvaters und Vaters geerbt hatte, kaufte 1978 die Metzgerei aus der väterlichen Erbmasse. In den folgenden Jahren realisierte er zahlreiche Veränderungen in der Metzgerei.
1987 wich die alte Metzgerei einem Neubau mit zeitgemässen Einrichtungen. Gleichzeitig gründete er die Metzger Gabriel AG. Er betrieb weiterhin ein eigenes Schlachthaus und konzentrierte sich nun darauf seine Produktpalette von der Qualität und Menge her so zu gestalten, dass er seine Kundschaft, insbesondere den Gastro-Bereich, mit hochwertigen regionalen Produkten flexibel und zuverlässig beliefern konnte. So gelang es ihm vom Betreiber einer Landmetzgerei zum regionalen und unabhängigen Gastro-Liefereanten zu werden.
2009 realisierte er den Neubau eines gekühlten, vollautomatischen Hochregallagers. Dank der guten Verankerung im Markt hatte Walter den Mut diese grosse Investition zu wagen, und damit das Unternehmen noch zu verbessern und auf hohem Niveau zu stabilisieren. Mit dieser modernsten Fördertechnik und digitalisierten Lagerübersicht ist mehr Flexibilität und Effizienz gewährleistet. Walter hat vier Kinder.
Die vierte Generation - Tommy Gabriel
Tommy Gabriel, der eine kaufmännische Lehre und anschliessend eine Metzgerlehre absolviert hatte, stieg 2008 ins Geschäft ein. Acht Jahre zuvor hatte Thomas Vogler nach langjähriger Betriebsangehörigkeit die operative Geschäftsführung übernommen. An seiner Seite konnte Tommy die nötige Erfahrung für seine Zukunft als Verantwortlicher der Metzger Gabriel AG sammeln. Langjährige, treue Mitarbeiter und er trugen in den letzten Jahren einen sehr grossen Anteil zum kontinuierlichen Erfolg des Betriebes bei.
Tommy übernahm die Metzger Gabriel AG am 1. Januar 2015 und ist bestrebt das Geschäft im Sinne seiner Vaters weiterzuführen. Er legt grossen Wert darauf die Schlachttiere aus regionalen Bauernhöfen in Nidwalden, Obwalden und Luzern zu beziehen. Ein effizienter, gut organisierter Betrieb soll vor allem Zentralschweizer Gastro-Betriebe zuverlässig und flexibel mit innovativen Produkten in Top-Qualität auf fairem Preisniveau bedienen.
Mit diesem Geschäftsmodell versucht er mittel- und langfristig die Marktanteile in der Zentralschweiz mit einem gesunden Wachstum zu steigern. Tommy Gabriel ist mit Paola Benz verheiratet und Vater von drei Kindern.